60ter Tag | Abfahrt | 07:48 | Distanz | 106,21km | Hm ↑ | 762m |
48te Etappe | Ankunft | 14:19 | Insgesamt | 5055,43km | Hm ↓ | 594m |
Zuverlässig um kurz vor 6:00 wachte ich auf. Gerade noch rechtzeitig, bevor auf dem Marktplatz vor dem Hotel der Radau losging. Zuerst ab Punkt 6:00 der Straßenreiniger, dann der Lieferverkehr mit Kühllastern mit dröhnenden Kühlaggregaten. Um 7:00 kam dann noch irgend welcher Baulärm dazu. Diesmal wurde ich nicht durch einen sympathischen und redseligen Gastgeber aufgehalten, so dass ich kurz nach 7:30 mein Zimmer räumen konnte. Niemand nahm Anstoß daran, dass ich mein Fahrrad durch die Gänge schob. Bis ich alles auf dem Fahrrad befestigt hatte und losfahren konnte war es 7:48.
Die Strecke ging über 106km bis nach Aachen. Die ersten 60km ging es wie am Tag zuvor durch völlig plattes Gelände. Es war auch nicht besonders ansprechend. Selbst das Teilstück entlang eines Kanals war diesmal keine Freunde. Die Sonne brannte herunter, kein Schatten und rechts die lärmende Autobahn. Ab 60km wurde es leicht hügelig.
Kurz vor Brunssum wurde es kompliziert, weil eine Umgehungsstraße gebaut wird und die Straße, auf der ich fahren wollte, provisorisch verlegt wurde und keinen Radweg aufwies. Da der Verkehr so stark war und die provisorischen Fahrbahnen so eng, traute ich mich nicht, einfach durch die Baustelle zu fahren. Irgend wie fand ich dann doch eine Route für mich.
Am Ortseingang von Landgraaf war ein Friedhof ausgeschildert. Und welch eine Freunde: Es war eine Bank im Schatten und ein Wasserhahn mit Trinkwasser geboten. Und es war ruhig, weil etwas abseits der Straße. Was für ein schöner Rastplatz.
Ziemlich genau ab diesem Zeitpunkt ging die von OSMAND berechnete Strecke auf kleinen Nebenstraßen durch Wohngebiete und Grünanlagen. Recht hübsch. Die niederländisch-deutsche Grenze überquerte ich auf einem etwa 1m breiten Fußweg. Von Grenze war überhaupt nichts zu sehen. Aber plötzlich hatten alle Autos deutsche Kennzeichen.
Als ich erkannte, dass die OSMAND-Route zum Schluss in Vermeidung von Hauptverkehrsstraßen im Ortsbereich von Aachen über einen Hügel führen würde, benutzte ich seit langem mal wieder die Navigation des Garmin. Und die führte mich auf einem relativ direkten Weg zum Hostel. Bonus: Ich brauchte eine Sparkasse zum Bargeldabheben und einen Fahrradladen zum Reifenaufpumpen. Beides lag am Weg. Wie praktisch!
14:20 war ich schon am Hostel. Der Check-In zog sich etwas in die Länge, weil gerade niemand anwesend war. Aber kurz nach 15:00 konnte ich zum Sight-Seeing nach Aachen Zentrum aufbrechen. Im Gegensatz zu Eindhoven hat Aachen einiges zu bieten. Hier das etwa 600 Jahre alte Rathaus.
Dort wird einmal im Jahr der berühmte Karlspreis vergeben. Hier der Aachener Dom.
Die Kirche ist um eine alte Kapelle aus karolingischer Zeit gebaut. Dieser älteste Gebäudeteil ist über 1200 Jahre alt. Insgesamt ist fast alles an Baustilen geboten, was seitdem en vogue war. Hier das Innere des alten achteckigen Zentralbaus (soweit ich das mit dem 15mm Objektiv einfangen konnte).
Aachen ist schon zu Römerzeiten berühmt gewesen wegen seiner Thermalquellen. Heutzutage fließt das 53Grad warme Mineralwasser in diesen klassizistischen Gebäuden öffentlich zugänglich aus zwei Brunnen.
Ich habe nicht heraus finden können, ob es in Aachen auch einen Spa-Betrieb (wie z.B. in Bath) gibt.
Zu Essen gab es zuerst am späten Nachmittag ein Padthai in einem Einkaufzentrum. Später gegen 20:00, als ich schon wieder hungrig war, ging ich nochmal zum Vapiano auf eine Portion Nudeln mit Lachssoße.