57ter Tag | Abfahrt | 07:43 | Distanz | 133,58km | Hm ↑ | 1117m |
45te Etappe | Ankunft | 16:16 | Insgesamt | 4803,16km | Hm ↓ | 1204m |
Ich hatte etwas Bammel vor dieser doch sehr langen Etappe. Zuvor hatten OSMAND und Garmin angegeben, dass 147km zurückzulegen seinen. Zum Glück sind es dann aber tatsächlich ‘nur’ 133km geworden. Den Unterschied kann ich mir nicht erklären.
Leider war die Etappe insgesamt nicht so toll. Über weite Strecken waren die Straßen stark befahren, obwohl es sich fast nur um B-Straßen handelte. Zudem ging es entweder durch relativ langweiliges Farmland oder aber gegen Ende durch Siedlungs- und Industriegebiete. Ein schönes Teilstück war der Abschnitt zwischen Überquerung der A9 und Erreichen der B1257. Hier lag auch einer von drei heftigen Anstiegen des Tages. Zumindest wurde die Anstrengung hier durch eine schöne Aussicht auf die Abtei von Ampleforth belohnt.
Wenig später ergab sich noch dieses schöne Postkartenmotiv
Gegen Ende kam ich durch Beverley, einem überraschend hübschen Ort. Hier ein Tor zur Altstadt
Und hier der Marktplatz
Ich kam so um 16 Uhr in Hull an. Also noch viel Zeit bis zur Abfahrt der Fähre um 20:00. Ich hatte eigentlich geplant meine Zeit in Hull zu verbringen, dann zeitig irgendwo Essen zu gehen (ich hatte mir dafür sogar schon einen Inder ausgesucht) und mich dann zum Terminal zu begeben. Allerdings war der Eindruck von Hull so niederschmetternd (ich musste auf den schrecklichsten Radwegen durch die schrecklichsten Wohn- und Industriegebiete fahren), dass ich jegliches Interesse an Hull verlor. Ich fuhr also direkt weiter bis zum Terminal. Entgegen meiner Erwartung musste ich nicht noch stundenlang auf einem öden Warteplatz die Zeit totschlagen, sondern wurde sofort bis vor die Fähre gelassen. Dort blieb mir gerade noch genug Zeit, die paar Sachen aus meinen Taschen zu kramen, die ich für die Fahrt brauchte (andere Klamotten, Zahnbürste, Tablet, Brotzeit, etc.) und im Rucksack zu verstauen. Schon konnte ich auf’s Schiff. Im Gegensatz zu den anderen beiden Fähren nach Plymouth und Belfast ging das völlig unkompliziert. Drauffahren, festzurren, fertig.
Ich konnte auch sofort zu meiner Kabine, wo ich gleich eine Dusche nahm und mich umzog. In den verschwitzten Fahrradklamotten hätte ich nicht die gesamte Überfahrt verbringen wollen. Ich wollte dann den Tagesbericht schreiben, wurde aber plötzlich totmüde. Nach einem einstündigen tiefen Schlaf ging ich kurz an Deck und beobachte die Abfahrt der Fähre
Danach kehrte ich zu meiner Kabine zurück, aß meine restlichen Brotzeitsachen und gönnte mir anschließend an der Bar noch ein Ale. Jetzt war ich bereit, den Tagesbericht zu verfassen