2020-09-29  Heubach → Donzdorf

3ter TagStartzeit08:11Distanz24,8kmHm ↑786m
3te EtappeAnkunft16:05Insgesamt79,1kmHm ↓847m

Punkt 7:00 erschien ich zum Frühstück. Es war schon alles vorbereitet. (Tee und Rührei wurden frisch zubereitet.) Ich hatte etwas Bedenken ob ich mich bei der Bestellung am Vortag nicht etwas übernommen hatte. Aber ich hatte einen gesegneten Appetit. Die Marschiererei zeigte doch ihre Wirkung.

Um 8:11 kam ich los. Der Wetterbericht hatte trübes Wetter mit vereinzelten schwachen Niederschlägen prognostiziert. Und genau so kam es auch. Auf dem Weg nach oben ein letzter schon vernebelter Blick zurück auf Heubach.

Blick zurück auf Heubach

Kaum hatte ich die Albtrauf vollständig erklommen war ich in den Wolken. Heute also keine Aussichten.

Der Weg selbst war sehr ansprechend. Fast keine Forststraßen. Hauptsächlich ein schmaler Pfad entlang der Albtrauf (oder in der Nähe davon).

Waldpfad

Zu meiner Rechten war über Stunden irgendwelcher Maschinenlärm zu hören. Es klang so ähnlich wie Erntemaschinen - nur um Einiges lauter. Sehen konnte ich nichts. Die vielen Bäume ringsum. Zudem betrug die Sichtweite vielleicht 300m.

Erst ein Wegweiser zur Windkraftanlage lieferte die Erklärung für den Lärm - Windräder. Ich war nun schon einige Male in unmittelbarer Nähe von Windrädern, aber so einen Radau haben die bisher noch nie gemacht. Keine Ahnung was hier den Unterschied ausgemacht hat.

Um etwa 12:30 erreichte ich Weißenstein - mit einem hübschen kleinen Schloss, einer recht imposanten Kirche (ehemals Wallfahrtskirche) …

Weißenstein

… und einem schmucken Ensemble.

Weißenstein Kirchplatz

Hätte ich gewusst, dass sich die nächsten 2 Stunden keine Rastmöglichkeit ergeben würde, hätte ich dort meine Brotzeit zu mir genommen. Aber ich hatte noch keinen Hunger und war noch fit (dank des üppigen Frühstücks).

Ich sollte noch erwähnen, dass ich auf der ganzen Etappe niemanden begegnet bin. (Erst gegen Ende traf ich einen jungen Mann, der offensichtlich zu einem Spaziergang aufgebrochen war als es endlich zu nieseln aufgehört hatte.) Umso mehr freute ich mich als dieser kleine Geselle meinen Weg kreuzte.

Feuersalamander

Und weiter ging es auf hübschen Waldwegen durch den Nebel.

Waldweg im Nebel

Wie schon erwähnt sollte es bis 14:30 dauern bis sich am Messelstein endlich ein passabler Rastplatz fand. Keine einzige Bank bis dahin. Ein Hochsitz bemoost unter tropfenden Bäumen. Holzstapel alt, verrottet und bemoost (oder wenig vertrauenserweckend gestapelt). Ich war wirklich am Ende.

Rastplatz am Messelstein

Die Rast und der Trimmi mit Camembert zeigten überraschend schnell Wirkung. Um kurz nach 15:00 fühlte ich mich schon wieder deutlich fitter. Passenderweise riss die niedrige Wolkendecke um diese Zeit herum auf und ich konnte zumindest noch ein Panorama vom Messelstein aus schießen.

Blick vom Messelstein

Die letzte Stunde ging's zuerst steil bergab und dann durch die Randgebiete von Donzdorf bis zu meiner Unterkunft Lindenhof. Zum Glück war die Chefin noch da und konnte mich hereinlassen. Denn eigentlich ist Montag und Dienstag Ruhetag. Überhaupt machte der Lindenhof keinen besonders sympathischen Eindruck. Deshalb verzichtete ich auch aufs Frühstück. Also wieder Müesli auf dem Zimmer. Das Zimmer selbst war jedoch ok. Das Bad war besser in Schuss als das im Deutschen Kaiser in Heubach.

Schon kurz vor 18 Uhr zog ich los um ein passables Restaurant zu finden. Die Linde und das Becher boten die übliche gutbürgerliche Küche. Das Castello (mutmaßlich italienisch) war corona-bedingt geschlossen. Erst ein gutes Stück von meiner Unterkunft entfernt fand ich eine einfache Pizzeria. Dort gab's endlich mal eine anständige Portion Nudeln. Der morgige Tag konnte kommen.

Zurück auf dem Zimmer schaffte ich es gerade noch die 1,5 Reiseberichte zu verfassen bevor mich um 22:00 wieder die Müdigkeit übermannte.