34ter Tag | Abfahrt | 08:52 | Distanz | 103,94km | Hm ↑ | 1100m |
25te Etappe | Ankunft | 17:04 | Insgesamt | 2689,98km | Hm ↓ | 1071m |
Ich hatte überraschend gut geschlafen auf der eigentlich zu weichen und zu kleinen Couch von Nick. Nur einmal in der Nacht war etwas Wind aufgekommen und nachdem die Wohnung auf Durchzug gestellt war gab es etwas Unruhe.
Kurz nach 8 Uhr war ich mit meinen morgendlichen Routinen fertig und die Sachen gepackt. Ich hatte mit Nick vereinbart, dass er so gegen 8:00 aufstehen würde. Er war aber so leise, dass ich erst nicht mit bekam, dass er schon auf ist und mich daran machte, ohne eine Verabschiedung abzureisen.
Also wartete ich noch auf ihn und kontaktierte in dieser Zeit noch zwei Warmshowers-Hosts in Brecon, wo ich plante am Donnerstag Abend einzutreffen. Ich habe mich dann noch ein wenig verquatscht mit Nick, so dass ich erst gegen 8:50 los kam. Nick hatte mir am Vorabend eine Route zusammen gestellt mit der Website bikehike.co.uk. Das ging ratz-fatz auf seinem Computer. Er schickte mir die GPX-Datei per Email und ich kopierte sie auf meinen Garmin. Routen-Empfehlung auf modern.
Nick schickte mich gleich zu Anfang auf die viel befahrene A38. Seiner Aussage nach war der Weg entlang des Kanals nicht geeignet für Radfahrer. Ich war schon nach 1 km A38 so genervt von dem morgendlichen Verkehr, dass ich doch auf den Weg entlang des Kanals auswich. Dieser war zwar recht bucklig, aber immer noch besser als die A38. Allerdings dauerte es nicht lang und der Asphalt ging in recht groben Schotter über. Eine Spaziergängerin bestätigte mir, dass das so auf längere Strecke so weiter geht. Also kehrte ich reumütig zur A38 zurück. Hinter der Abzweigung zur A361 wurde die Situation auch etwas besser.
Jetzt kamen über viele Kilometer trocken gelegte Sümpfe.
Mitten drin (bei Burrowbridge) gab es eine kleine Erhebung - den Burrow Mump, auf den die Bewohner dieser Gegend gleich eine Kirche gebaut hatten.
Am Ende dieser Ebene stieß ich auf das Örtchen Cheddar. Der Ort nach dem der berühmte englische Käse benannt ist. Dort kehrte ich kurz im Supermarkt ein und hielt danach eine kleine Mittagspause. Das war es 12:00.
Nick hatte ganz mit Absicht die Route so gelegt. Erstens weil die direkte Route nach Bath zu kurz gewesen wäre. Und zweitens, weil ich so die durchaus beeindruckende Cheddar-Gorge (= Schlucht) befahren konnte. Zuerst musste ich durch einen super-touristischen Ortsteil von Cheddar, in den sich ein Andenken-Laden and den anderen reihte. Dazwischen Cafes und Läden für Käse und Cider. Dieser Ortsteil zog sich bis in den Anfang der Schlucht hinein. Das sah dann so aus.
Schon bald verschwanden die Läden ganz und es begannen z.T. richtig heftige Steigungen. Aber die Schlucht war auf jeden Fall beeindruckend.
Nick hatte daran anschließend die Route zwei verschiedenen Fahrrad-Strecken folgen lassen. Die erste führte mich von der Cheddar-Gorge bis zum Chew Valley Reservoir. Hier aus der Ferne.
Gleich hinter dem Damm des Reservoirs begann die Fahrrad-Route 431 - die Avon Cycle Route. Ziemlich genau ab hier setzte wieder so ein unangenehmer Nieselregen ein. Dieser Abschnitt war eine einzige Quälerei. Ständig ging es entweder krass bergauf oder krass bergab. Den Fluss Avon bekam ich nie zu sehen. Ich frage mich wirklich, was die Leute bewegt hat diese Route als Fahrrad-Route auszuweisen. Da ist aus Sicht eines Radfahrers nichts besonderes dran. Frustriert verließ ich bei der erstbesten Gelegenheit diese Strecke und fuhr auf B3116 und A39 relativ bequem bis nach Bath.
Als ich die ersten Häuser von Bath erreichte, nieselte es immer noch. Der Hunger und mangelnde überdachte Rastplätze trieben mich dazu in einer Bushaltestelle meine große Brotzeit einzunehmen. Sehr dröge. Immerhin hörte während der Mittagspause (immerhin schon fast 15:00) der Nieselregen auf.
Ich besuchte dann noch etwa eine Stunde lang die Innenstadt von Bath - immerhin schon vor Langem zum UNESCO Kulturerbe erklärt. Und ich muss sagen: Sehr schön. Da würde ich gerne nochmal mit mehr Zeit vorbei kommen. Hier ein paar Eindrücke. Hier die Kathedrale.
Es gibt mehrere Bäder in Bath. Hier das King’s and Queen’s Bath.
Anschließend bin ich die letzten Kilometer nach Box zu Mariana und Rob gefahren. Zuerst versuchte ich der viel befahrenen A4 auszuweichen, wurde aber sofort wieder mit heftigsten Steigungen (fast schon zu steil zum Schieben) bestraft. Kurz nach 17:00 war ich dann am Ziel.
Mariana und Rob sind Super-Gastgeber. Sie bekochten mich mit einem leckeren vegetarischen Wok-Gemüse. Als Dessert gab’s von Rob selbst hergestellte Eiscreme ohne Zuckerzusatz. Sehr lecker. Wir haben uns angeregt unterhalten über meine Tour, das Radreisen im Allgemeinen und ihre 11-monatige Radreise von 2011 von Neuseeland bis nach Hause in UK. Deshalb fand ich keine Zeit den Reisebericht zu verfassen.